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Leitlinie 3

Organisationsverantwortung der Leitung wissenschaftlicher Einrichtungen

Die Leitungen von Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen schaffen die Rahmenbedingungen für wissenschaftliches Arbeiten. Sie sind zuständig für die Einhaltung und Vermittlung guter wissenschaftlicher Praxis sowie für eine angemessene Karriereunterstützung aller Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Leitungen wissenschaftlicher Einrichtungen garantieren die Voraussetzungen dafür, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler rechtliche und ethische Standards einhalten können. Zu den Rahmenbedingungen gehören klare und schriftlich festgelegte Verfahren und Grundsätze für die Personalauswahl und die Personalentwicklung sowie für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit.

Erläuterungen:

Die Leitung jeder Hochschule und jeder außerhochschulischen Forschungseinrichtung trägt die Verantwortung für eine angemessene institutionelle Organisationsstruktur. Diese gewährleistet, dass in Abhängigkeit von der Größe der einzelnen wissenschaftlichen Arbeitseinheiten die Aufgaben der Leitung, Aufsicht, Qualitätssicherung und Konfliktregelung eindeutig zugewiesen sind und den jeweiligen Mitgliedern und Angehörigen geeignet vermittelt werden. Im Rahmen der Personalauswahl und der Personalentwicklung werden die Gleichstellung der Geschlechter und die Vielfältigkeit („Diversity“) berücksichtigt. Die entsprechenden Prozesse sind transparent und vermeiden weitestmöglich nicht wissentliche Einflüsse („unconscious bias“). Für den wissenschaftlichen Nachwuchs sind geeignete Betreuungsstrukturen und -konzepte etabliert. Es werden eine aufrichtige Beratung für die Laufbahn und weitere Karrierewege sowie Weiterbildungsmöglichkeiten und Mentoring für das wissenschaftliche und wissenschaftsakzessorische Personal angeboten.

Vielfältigkeit – Diversity im Wissenschaftssystem

Exzellente Wissenschaft braucht eine Vielfalt an Perspektiven und Erfahrungen. Diversität – oder bei der DFG synonym gebraucht: Vielfältigkeit, Vielfalt oder Diversity – bezieht sich auf die Unterschiedsdimensionen von Menschen und so auch von Forschenden. Sie umfasst über das Geschlecht hinaus weitere Dimensionen, wie beispielsweise Alter, ethnische Herkunft und Nationalität, sexuelle Orientierung, Religion und Weltanschauung, Behinderung oder chronische/langwierige Erkrankung sowie soziale Herkunft (beispielsweise unter den Aspekten ökonomische Situation, Herkunft aus nicht akademischer Familie, Migrationsgeschichte).*

Auch wissenschaftlich tätige Menschen bringen neben der fachlichen Ausbildung immer eine wegen ihrer Lebenserfahrungen und diversen Hintergründe einzigartige Perspektive in das Wissenschaftssystem sowie in Forschungsfragen und deren Lösungen ein. So können sich divers zusammengesetzte Arbeitsgruppen in der Wissenschaft positiv auf die Qualität von Forschung und Forschungsergebnissen auswirken. Diversität kann somit – bei Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen – einen Mehrwert in Bezug auf exzellente Forschung erbringen.**

Niemand sollte wegen wissenschaftsfremder Faktoren an einer wissenschaftlichen Karriere gehindert werden.

Im Unterschied zum vorstehend dargestellten Punkt der Diversität der forschenden Personen können Aspekte von Vielfältigkeit auch für die Gestaltung von Forschungsinhalten relevant sein und die Qualität der Forschungsergebnisse beeinflussen.

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LL3 (Allgemein)

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