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Leitlinie 11
Methoden und Standards
Zur Beantwortung von Forschungsfragen wenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wissenschaftlich fundierte und nachvollziehbare Methoden an. Bei der Entwicklung und Anwendung neuer Methoden legen sie besonderen Wert auf die Qualitätssicherung und Etablierung von Standards.
Erläuterungen:
Die Anwendung einer Methode erfordert in der Regel spezifische Kompetenzen, die gegebenenfalls über entsprechend enge Kooperationen abgedeckt werden. Die Etablierung von Standards bei Methoden, bei der Anwendung von Software, der Erhebung von Forschungsdaten sowie der Beschreibung von Forschungsergebnissen bildet eine wesentliche Voraussetzung für die Vergleichbarkeit und Übertragbarkeit von Forschungsergebnissen.
Methoden und Standards in den Lebenswissenschaften
Viele Methoden, die in lebenswissenschaftlichen Projekten zur Anwendung kommen, weisen Limitierungen auf. Die Stärken und Schwächen einer Methode sollten bei der Wahl der Methode berücksichtigt, dokumentiert und durch entsprechende Kontrollen ausgeglichen werden.
Forschung in den Lebenswissenschaften ist geprägt von hoher Methodenvielfalt und eng aufeinanderfolgenden technischen Fort- und Neuentwicklungen von Mess- und Analysemethoden. Die Vergleichbarkeit und Nachvollziehbarkeit von Methoden ist in den Lebenswissenschaften sehr relevant für die Replizierbarkeit der Ergebnisse. Bei der Verwendung etablierter Methoden gibt es in der Regel Standards, die Ver- und Anwendung finden müssen. Neue Methoden müssen durch geeignete Ansätze validiert werden (statistisch; Ringversuche, Offenlegung von Trainingsdatensätzen bei Ansätzen zur künstlichen Intelligenz o. ä.). Arbeitseinheiten sollten intern Standard Operating Procedure (SOPs) etablieren bzw. sollten SOP-basiert arbeiten.
Bei klinischen Forschungsfragen und Bezug zu Medizinprodukten können darüber hinaus spezifische Anforderungen an standardisierte Prozesse und Verfahren bestehen, um die Voraussetzungen der Arzneimittel-Prüfverfahren zu erfüllen.
Um die Aussagekraft und Validität der Forschungsergebnisse überhaupt sinnvoll planen und bewerten zu können, ist es bei den meisten Fragestellungen in den Lebenswissenschaften relevant, statistische Methoden und Ansätze zu integrieren (z. B. Power-Kalkulation, Fallzahl-Planung).
Bei der Verwendung von Datensätzen, Materialien oder Proben als Grundlage für Forschungsprojekte werden von den entsprechenden Datenbanken, Repositorien oder Biobanken sehr häufig Informationen und Hinweise zur standardisierten Nutzung, ggf. auch zur späteren Dokumentation und Archivierung der eigenen Daten und Proben, weitergegeben, weshalb es in diesen Fällen empfehlenswert ist, bereits bei der Projektplanung die Beratungsangebote in den Infrastrukturen in Anspruch zu nehmen.
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LL11 (Lebenswissenschaften)
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